Amtliche Leitsätze:
1. Ehebedingte Nachteile im Sinne des § 1578 b Abs. BGB § 1578B Absatz 1 Satz 2 BGB können nicht mit den durch die Unterbrechung der Erwerbstätigkeit während der Ehe verursachten geringeren Rentenanwartschaften begründet werden, wenn für diese Zeit ein Versorgungsausgleich stattgefunden hat. Nachteile in der Versorgungsbilanz sind dann in gleichem Umfang von beiden Ehegatten zu tragen und somit vollständig ausgeglichen (im Anschluss an Senatsurteil vom 7. März 2012 – BGH Aktenzeichen XIIZR17909 XII ZR 179/09 – FamRZ 2012, FAMRZ Jahr 2012 Seite 772).
2. Ein ehebedingter Nachteil, der darin besteht, dass der unterhaltsberechtigte Ehegatte auch nachehelich geringere Versorgungsanrechte erwirbt, als dies bei hinweggedachter Ehe der Fall wäre, ist grundsätzlich als ausgeglichen anzusehen, wenn er für diese Zeit Altersvorsorgeunterhalt zugesprochen erhält oder jedenfalls erlangen kann (im Anschluss an Senatsbeschluss vom 14. Mai 2014 – BGH Aktenzeichen XIIZB30112 XII ZB 301/12 – FamRZ 2014, FAMRZ Jahr 2014 Seite 1276).
BGH (XII. Zivilsenat), Beschluss vom 04.07.2018 – BGH Aktenzeichen XII ZB 122/17